8 Mile
Eminem, Slim Shady oder Marshall Bruce Mathers III… In “8 Mile” heißt er Jimmy “B-Rabbit” Smith Jr. und spielt einen jungen Rapper, der für seinen Traum um ein wenig Respekt in der Rapszene kämpft.
Die “Eight Mile Road” galt lange Zeit als Grenze zwischen den meist armen Afroamerikanern und den überwiegend reichen Weißen von Detroit, Michigan. Jimmy (Marshall Mathers) zieht zurück zu seiner alkoholsüchtigen Mutter (Kim Basinger) in einen Trailerpark, unweit der 8 Mile Road. Sein Leben ist geprägt von Armut, Aggression und Gewalt. Lediglich seine kleine Schwester Lily und seine Leidenschaft zum Rap schaffen einen kurzen Ausbruch aus seinem tristen Alltag als Fabrikarbeiter. Doch sein Traum von einer Rapkarriere bleibt in unerreichbarer Ferne. Nachdem er aber die hübsche Alex (Brittany Murphy †2009) kennenlernt scheint sein Leben bergauf zu gehen…
Fiktive Biographie ohne fiktiv
Offiziell ist die Story von “8 Mile” rein fiktiv. Die Parallelen zu Eminems eigener Biographie sind dann wohl nur reiner Zufall: Auch Eminem wuchs in einem armen Viertel von Detroit mit seiner alkoholkranken Mutter auf. Auch Eminem übte vor seinem Erfolg einen einfältigen und unterbezahlten Job aus (in einer Pizzeria). Auch die Ähnlichkeit von seiner Filmschwester Lily zu seiner eigenen Tochter Hailie-Jade ist offensichtlich. Und Nicht zuletzt, der hohe Stellenwert des Raps in Rabbits und Eminems Leben und das Streben nach einer Rapkarriere. “8 Mile” scheint die Geschichte Eminems, vor seinem großen Durchbruch, zu erzählen.
Doch “L.A. Confidential”-Regisseur Curtis Hanson inszinierte mit “8 Mile” keine Dauerwerbesendung für Eminem. Er setzt auf eine düstere Grundstimmung und zeigt die “Underground-Szene” des Hip-Hops in Detroit. Hauptbestandteil ist dabei der Battle Rap. Doch kommt es bei “8 Mile” nicht zur Reizüberflutung durch etliche aneinandergereihte Battles, wie es meist bei Hip-Hop-Tanzfilmen (á la “Streetstyle”, “Step up”, und wie sie alle heißen) der Fall ist, sondern es wird die Wichtigkeit des Hip-Hops im Leben der Protagonisten aufgezeigt.
Hohes Staraufgebot
An der Besetzung für “8 Mile” wurde nicht gespart, weder schauspielerisch noch musikalisch: Kim Basinger, Brittany Murphy, und Mekhi Phifer führen die Liste mit Xzibit und Proof († 2006) an. Der dazugehörige Soundtrack kommt von Größen wie Obie Trice, 50 Cent und natürlich Eminem. Für “Lose Yourself” gab es sogar 2003 den Oscar für den besten Song. Aber das alles ist nichts im Vergleich zu einem der wohl genialsten musikalischen Filmereignissen, dem finalen Battle:
Auch wenn der Rap seinen Ursprung in Amerika hat, die Deutschen schlagen sich dafür gar nicht mal so schlecht (die allgemeine Stimmung ist natürlich deutsch gerecht etwas, nun ja, langweiliger):
Früüüher…
Hachja, Eminem, das waren noch Zeiten. Seine Musik prägte meine Teenager Zeit. Seine Lyrics waren genial: schnell, direkt, provokant. Ich war ein großer Fan. Ich war eine der Glücklichen, die bei der European Anger Management Tour 2003 dabei war, und in der ersten Reihe stand. Mit auf der Bühne standen außer Eminem noch Cypress Hill, 50 Cent, Xzibit, Obie Trice und D12. Kein Wunder also, dass “8 Mile” damals bei mir voll ins Schwarze getroffen hat. Aber auch noch heute, musikalisch eher dem Rock-Genre anhängig, überzeugt “8 Mile” mit mitreißenden Beats und einer ergreifenden Geschichte des weißen Rappers “Rabbit”. Sein neues Album “Recovery”, das seit heute in den Läden steht, werde ich mir auf jeden Fall mal genauer betrachten.
Erst ein Kommentar
schrieb am 21.06.2010:
Oh, jetzt fühl ich mich auch richtig zurückversetzt in die Jugend. Eminem war und ist aber auch einfach klasse und seine Lieder und Texte immer wieder wert gehört zu werden.
8 Mile ist natürlich ein absoluter Klassiker und besticht vorallem durch die Battle-Szenen, wobei auch die allgemeine Story echt gut ist (was ja oft bei solcher Art von Filmen eher zu kurz kommt). Meine Begeisterung wird jedenfalls immer wieder geweckt, egal ob ich einen Eminem-Song höre oder den Film schaue, einfach quasi unschlagbarer Hip-Hop!
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