Sneak Peek: Faster
Faster, Dwayne! Kill! Kill!
“Faster” ist der neue Action-Film von Regisseur George Tillman Jr., der schon bei “Men of Honor” Regie führte. Die Darstellerliste wird angeführt von “Ex-The Rock”-Dwayne Johnson und “Ex-von-Angelina Jolie”-Billy Bob Thornton. Deutscher Kinostart ist der 17. März.
Die Story: Nach 10 Jahren wird Driver (Dwayne Johnson) aus dem Gefängnis entlassen. Er und sein Bruder waren an einem Banküberfall beteiligt, wonach die Räuber selber von einer Gruppe ausgeraubt wurden. Drivers Bruder wird dabei erschossen und er selbst überlebt nur knapp. Zielsträbig macht er sich nun auf die Suche nach denjenigen, die an dem Mord beteiligt waren um ihnen Vergeltung zu schwören. Doch Driver ist nicht der Einzige, der eine Abschussliste führt…
Ein Mash-Up von Altbewährtem
Gleich zu Beginn hat man das Gefühl, man befinde sich im neusten “The Fast and the Furious”-Teil. Denn nachdem Driver aus dem Gefängnis entlassen wird, sprintet der muskulöse Koloss zu seinem im Niemandsland abgestellten Chevrolet Chevelle. Es folgt ein rasanter PS-Beweis quer über idyllische Landstraßen. Unterlegt mit einer Compilation aus diversen Kult-Soundtracks erinnert die Szenerie sehr stark an “Death Proof”.
Nach Drivers ersten Mord kommt Cop (Billy Bob Thornton) ins Spiel und reißt sich den Fall unter den Nagel. Der heruntergekommene Polizist ist ein Anhänger der alten Schule und pflegt ein starkes Interesse für den Ex-Inhaftierten. Driver ist ebenfalls das Ziel von dem Auftragskiller “Killer”, der den Auftrag hat Driver zu töten. Neben einen kleinen Abschweifer zu Killers Beziehungs-Problemen erfährt man dann auch noch warum Killer ein Killer geworden ist: Als Kind hatte er “Forrest Gump”-ähnliche Beinprobleme und war in seiner Beweglichkeit stark eingeschränkt. Fortan forderte sich Killer immer wieder selbst heraus in Allem der Beste zu sein. Driver sollte sein letzter Mord für die Selbstbestätigung in diesem Job sein, um sich dann mit seiner Freundin nieder zu lassen. Doch ob Killer diesmal der Schnellere ist?
Nachdem Driver einen weiteren Namen auf seiner Liste streichen konnte, trifft er nun auf einen Wanderpriester, der ebenfalls an dem Mord beteiligt war. Auf ein paar “Blues Brothers”-Gesangseinlagen folgt ein bisschen bla bla über Moral und Vergebung mit dem ursprünglich nächsten Opfer. In dem kirchlichen Wanderzelt kommt es schließlich zum Showdown. Ein unerfahrener Zuschauer kann hier sogar einen Twist erfahren wo am Ende nur noch ein “Hasta la Vista, Baby” gefehlt hat.
Schauspielerische Überraschungen
Billy Bob Thornton kann in seiner Rolle als zwielichter Cop überzeugen, doch leider kommt sein Charakter viel zu kurz. Warum stattdessen immer wieder Killer mit seinen Beziehungsproblemen erläutert wird, ist mir ein Rätsel. Sein Zweck im Film ist es doch schließlich nur schnell Auto zu fahren und ein paar Schießereien anzuzetteln, seine persönliches Leiden interessiert an diesen Stellen doch Niemanden. Die Beleuchtung von dem charakterstarken Cop wird dadurch leider in den Schatten gedrängt. Positiv überrascht war ich von Dwayne Johnson, der in “Faster” über seine schauspielerischen Fähigkeiten hinaus wächst. Ganze drei verschiedene Emotionen konnte ich in seinem Gesicht ablesen: Wut, Angst UND Trauer! Das sollte man dem Ex-Wrestling Star wirklich mal anerkennen.
Fazit: “Faster” meets The Fast and the Furious meets Death Proof meets Forest Gump meets The Blues Brothers meets Terminator.
Vermutlich wollte man ursprünglich mit “Faster” einen raffinierten und verworrenen Action Film mit einer vielfältigen Beleuchtung der Charaktere drehen, aber hat dann doch festgestellt, dass die Zielgruppe von “Dwayne – The Rock – Johnson”-Filmen damit überfordert wäre. Um gerade noch die Kurve zu kriegen reduzierte man die beiläufigen Erzählstränge leider aufs Unwesentliche, verteilte den Protagonisten eindeutige und leicht zu merkende Namen wie: Driver, Cop oder Killer und klaut sich schließlich bekannte Attribute aus Kultfilmen zusammen.
Doch wenn man seinen Kopf abstellt und sich erst gar nicht auf den Versuch des Filmes einlässt, über Vergeltung und Rache aufzuklären, ist “Faster” ein wirklich unterhaltsamer Film. Zurücklehnen, anschnallen, und einen Action-Film einfach einen Action-Film sein lassen.
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